PET - Zentrum

Das PET/CT-Zentrum München ist eine Einrichtung des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München. Es wird für die Untersuchung von Patienten und als Forschungseinrichtung für die molekulare Bildgebung in den Bereichen Onkologie, Neurologie und Kardiologie genutzt. Das PET/CT Zentrum München verfügt über ein Zyklotron zur Produktion von Radionukliden, radiopharmazeutische (GMP konforme) Herstellungslabore, einen PET/CT Tomographen, einen PET Tomographen, einen dedizierten Tier PET/CT Tomographen und einen MR-Tomographen.

PET und insbesondere PET/CT sind innovative multimodale bildgebende Verfahren, die Informationen z.B. über die Stoffwechselaktivität eines Tumors (PET) mit einer räumlich detaillierten Information (CT) verbinden. Durch die Kombination der beiden Verfahren kann so ein Tumor z.B. präziser lokalisiert werden. In der radiochemischen Abteilung werden die für Klink und Forschung eingesetzten Radiopharmazeutika vor Ort produziert, so dass insbesondere mit den mit kurzlebigen Radionukliden markierte Liganden die ganze Bandbreite von Tracern zum Einsatz kommen kann.

Die Arbeitsgruppe Radiopharamzie/Radiochemie produziert die für klinische Untersuchungen verwendeten Radiotracer ([18F]Fluordeoxyglukose (FDG), [11C]Cholin, [11C]Methinon, [68Ga]DOTATOC, [18F]Fluorethyltyrosin u. a.) und befasst sich mit der Entwicklung neuer Radiopharmaka sowie der Evaluierung dieser Substanzen in-vitro und im Tiermodell. Im Fokus der Forschung stehen dabei derzeit hauptsächlich onkologische und neurologische Fragstellungen. Zur effizienten Nutzung der Münchener Universitätslandschaft wurden in den letzten zehn Jahren zahlreiche Kooperationen aufgebaut, die eine Verbindung zwischen organischer, biochemischer und biologisch-chemischer Grundlagenforschung sowie radiopharmazeutischer Forschung gewährleisten. So ist die Arbeitsgruppe sowohl am Klinikum rechts der Isar, Fakultät für Medizin, als auch am Institut für Radiochemie, Garching, Fakultät für Chemie, angesiedelt.

Die Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin mit ihrem integrierten PET/CT-Zentrum einschließlich eines Zyklotrons bietet mit modernster technischer Ausstattung das gesamte diagnostische Spektrum der PET und multimodalen Bildgebung. Schwerpunkt der klinischen Versorgung sind PET/CT-Untersuchungen bei Tumorpatienten. Dabei wird z.B. bei Erstauftreten einer Tumorerkrankung eine genaue Bestimmung der Ausdehnung der Erkrankung (Staging) oder im Falle des Verdachts auf das Wiederauftreten einer Tumorerkrankung eine Lokalisation und Ausdehnung der neu aufgetretenen Tumorerkrankung (Re-Staging) vorgenommen. Das am häufigsten eingesetzte radioaktive Kontrastmittel ist FDG, das v. a. bei Lungen-, Brust, Darm-, Haut- und Lymphdrüsenkrebs eingesetzt wird. [11C]Methionin und [18F]FET werden für die Diagnosestellung bei Hirntumoren eingesetzt. Neuere Radiotracer sind z.B. [11C]Cholin, das in der Diagnostik des Prostatakrebses eingesetzt wird, oder das [68Ga]DOTATOC bei so genannten neuroendokrinen Tumoren.

Schwerpunkt der klinischen Forschung im Bereich der Onkologie ist die Therapieplanung und die Überwachung der Wirksamkeit von Krebstherapien mittels Tracertechniken. Ziel ist dabei, durch die Anwendung von PET und PET/CT mit geeigneten Tracern Therapiestrategien für eine individualisierte Tumortherapie zu entwickeln, basierend auf einem verbesserten Staging und vor allem einer frühzeitigen funktionellen oder metabolischen Bestimmung eines Therapieansprechens. So werden eine Reihe neuer Radiopharmaka zur Visualisierung der Tumorbiologie klinisch eingesetzt und evaluiert. Die Übertragung des zunehmenden Wissens über molekularbiologischer Abläufe in Tumoren auf die Anwendung geeigneter Radiotracer erlaubt die Identifizierung neuer therapeutischer Ansätze und hilft, die Pathophysiologie von Krebserkrankungen besser zu verstehen. Die wissenschaftlichen Aktivitäten der Arbeitsgruppe funktionelle Bildgebung des Gehirns sind auf ein breites Spektrum physiologischer und pathophysiologischer Prozesse des zentralen Nervensystems ausgerichtet. Der Hauptfokus liegt dabei auf den Feldern Neurodegeneration/Demenz, Sensomotorik/Bewegungsstörungen, Schmerz und Epilepsie sowie Gehirntumordiagnostik.

Die medizinphysikalische Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der Verbesserung der Quantifizierung in der nuklearmedizinischen Bildgebung. Insbesondere die Kombination funktioneller mit anatomischer Information, die von den kombinierten Geräten wie PET/CT und SPECT/CT geliefert wird, bietet die Möglichkeit, durch Verwendung von Daten über die Struktur quantitative Daten zu erhalten.

Durch die Ausstattung des PET/CT-Zentrums München der Technischen Universität ist es möglich, unter einem Dach von grundlagenorientierter Forschung bis hin zur klinischen Anwendung am Patienten translationale Tumorforschung zu betreiben. Das bedeutet, dass von der Neuentwicklung eines Radiotracers über präklinische Forschung bis hin zur klinischen Anwendung am Patienten alle Entwicklungen für eine neue Substanz zur Bildgebung von Tumorerkrankungen in einer Hand liegen. Im Bereich der translationalen Tumorforschung konzentrieren sich die Arbeiten u.a. auf die Charakterisierung biochemischer Eigenschaften von Tumoren hinsichtlich ihres Wachstumsverhaltens der Tumorzellen (Proliferation), des Phospholipidstoffwechsels sowie des Metastasierungsverhaltens von Tumoren.


Das PET/CT Zentrum erhielt im Jahr 2012 sowie auch 2021 die EARL PET/CT Akkreditierung der European Association of Nuclear Medicine (EANM)